Drei Jahre ist es her, dass ich nach Tokyo geflogen bin zum ersten Mal. Es ist mein erstes Abenteuer nach Japan und die erste große Reise, die ich alleine antreten werde. Jetzt nach dieser langen Zeit versuche ich diese Erfahrung in wenigen Absätzen wiederzugeben. Ich habe bereits ein ganzes Buch über diese Reise geschrieben und es ist ansträngend alles kurz zu fassen.
Es ist aufregend. Ich habe eine fiese Grippe mir kurz vor der Anreise eingefangen und diese wird mich auch noch einen guten Teil dieses Urlaubes begleiten. Einen kurzen Schock habe ich bei der Einreise vor einer Quarantäne Station, aber da spielt mir die Fantasie einen Streich. Es regnet bei der Ankunft und ich brauche etwas bis ich mein Hotel finde, da ich schlauerweise meine Karte falsch lese. Monatelang habe ich mich auf Japan vorbereitet und dann scheitert es daran, dass ich die Karte falsch herum halte. Ich finde das Hotel und es setzt nun das Bewusstsein ein, dass ich wirklich hier bin. Es ist angenehm. Es ist Hochsommer und die Tage sind heiß, obwohl es oft regnet in den Nächsten. Das Shirt klebt täglich nach wenigen Minuten an meinem Körper.
Tokyo ist riesig. Ich bin froh, dass ich mich vorbereitet habe. Manchmal sehe ich Touristen, die mit Straßenkarten verzweifelt dastehen, da alles in Japanisch angeschrieben ist. Diesen Ärger konnte ich mir ersparen. Meine Tage sind gefüllt mit Programm und am Abend schmerzen mir die Beine. Etwas das mir sofort auffällt ist, dass ich kaum andere Touristen bei den Sehenswürdigkeiten antreffe. Allgemein konnte ich andere Touristen wohl an einer Hand abzählen.
Mein Programm führt mich an viele Orte und auch wenn ich mich oft quäle fühle ich mich danach, als hat es sich gelohnt. Hakone wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Nicht, dass ich mich über Tokyo beschweren kann, aber in Hakone hat einfach alles gepasst. Es war nicht zu heiß. Blauer Himmel. Alle Sehenswürdigkeiten übertreffen meine Erwartungen und auf der Rückfahrt treffe ich im Bus ein Ehepaar mit dem ich ins Gespräch komme sich und mit mir die Zeit zurück zum Bahnhof vertreiben.
Es ist ungefähr die Halbzeit meines Aufenthaltes. Den Tag verbringe ich im Nikko Nationalpark. Es ist ein bewaldetes Sumpfland mit einigen kleinen Wasserfällen in dem ich einen mehrere Stunden andauernden Marsch zurücklegen werde. Die Luft ist so rein und man kann sie förmlich schmecken. Die erste Hälfte der Wanderung bin ich größtenteils alleine unterwegs, abgesehen von ein paar Fischern. Danach treffe ich oft auf Schulklassen. Es fühlt sich nicht mehr so privat an, aber als ich zurück zum Bahnhof komme sind meine Nasenlöcher, mein Rachen und meine Luftröhre komplett frei. Die Grippesymptome sind wie weggeblasen.
Die Tage sind geprägt von Staunen. Um jede Ecke verbirgt sich ein neuer Wow Faktor und speziell die Orte wie Kamakura, die mich an Anime- und Manga Serien erinnern lassen mein Herz höherschlagen. Doch mitunter ein Highlight der Reise wird mir verwehrt bleiben. Mount Fuji. Ich bin in Bestform und wahrscheinlich war ich jahrelang nicht mehr so fit. Kurz nach dem Start und wenigen 100 Höhenmetern wird mir schlecht und ich übergebe mich. Es ist nach 20:00 als ich wieder zurück zur letzten Bergstation komme. Ich wollte den Sonnenaufgang am Gipfel erleben und bin sehr spät losgegangen. Nach mir kommen noch ein paar Japaner der Berg hinunter und nehmen mich in ihrem Auto mit ins Tal und erlösen mich von meinen Gedanken auf einer Bank zu schlafen.
Die letzten Tage verbringe ich etwas ruhiger. Es stehen Aquarien und Museen auf dem Programm. Ich habe Mount Fuji sehr lange aufgeschoben und auf das perfekte Wetter gewartet. Dass ich den Aufstieg abbrechen musste ärgert mich noch eine Weile, aber ich weiß es ist nicht mein letztes Mal in Japan und dieser Berg wird mich definitiv wiedersehen.
Den Rückflug verbringe ich in einem Wachtraumstadium. Normalerweise sehe ich mir einen Film nach dem anderen an, aber die Erinnerungen über die Reise die ich hinter mir habe regen meine Gedanken mehr und mehr an und bereits im Flugzeug notiere ich mir die Ideen für meinen nächsten Besuch.
Wow. Ich habe mich jetzt doch noch kurzfassen können. Sobald ich mein „Buch“ über diese Reise fertiggestellt habe, werde ich sicher einen Weg finden dieses auch noch zu verbreiten. Sofern es jemand nicht erwarten kann und sich auf meine Website verirrt hat, kann mich gerne kontaktieren und wir finden einen Weg, dass das Script zu einem kommt.
Vielen Dank fürs Lesen.